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Das Anlageprodukt ELTIF 2.0 bringt Chancen für Anleger und Märkte

Der 2015 eingeführte European Longterm Investment Fund (ELTIF) soll die Möglichkeit langfristiger Investitionen aufwerten. Seit seiner Neuauflage als ELTIF 2.0 gewinnt dieses Anlagevehikel gemäss aktuellen Marktdaten nun zunehmend an Beliebtheit.

Eine der bedeutendsten Neuerungen von ELTIF 2.0 ist die Öffnung für eine breitere Anlegerbasis. Trotz des EU-Passes für grenzüberschreitenden Vertrieb an professionelle Anleger wie auch Privatanleger war der Zugang für Privatanleger bis dato schwer. Die alten Regelungen sahen vor, dass Privatanleger, deren Anlage-Portfolio insgesamt 500.000 Euro nicht überstieg, nur maximal zehn Prozent des Anlage-Portfoliovolumens in ELTIF investieren durften. Ausserdem war eine anfängliche Mindestinvestition von 10.000 Euro vorgeschrieben. Nach neuer Rechtslage gibt es solche gesetzlichen Zugangsbegrenzungen nicht mehr. Stattdessen ist nun der übliche Eignungstest gemäss MiFID II durchzuführen. Schliesslich wurden die Möglichkeiten für die Rückgabe von Fondsanteilen verbessert. Dies alles erleichtert den Zugang zum ELTIF insbesondere für Privatanleger erheblich und ermöglicht auf diese Weise grössere Mittelzuflüsse.

Ausweitung der zulässigen Vermögensgegenstände

ELTIF 2.0 räumt Asset Managern deutlich mehr Spielraum bei der Auswahl der Vermögensgegenstände ein. Im Rahmen der neuen Produktregelungen sind globale Investitionen möglich. Neue ELTIF Produkte können überdies breiter diversifiziert werden. Eine Investition in Private Equity, Private Debt und Real Assets wie erneuerbare Energien oder Immobilien ist nun erlaubt. Hinzu kommt neu die Zulässigkeit von einfachen, transparenten und standardisierten Verbriefungen sowie von «grünen Anleihen». Hierdurch wird für Privatanleger ein attraktiver Zugang zu neuen Märkten und Anlageklassen ermöglicht.

Mehr Flexibilität bei der Portfoliostrukturierung

Gegenüber den früheren Vorgaben erfährt der ELTIF in puncto Anlagegrenzen eine wichtige Lockerung, denn die Mindestanlage in sogenannte «zulässige Vermögenswerte» wurde von 70% auf 55% gesenkt. Die restlichen 45 % dürfen auch in sogenannte „OGAW-Anlagen“ veranlagt werden. Hierzu zählen Wertpapiere und Geldmarktinstrumente, die an einem geregelten Markt gehandelt werden. Verschiedene weitere Anlagegrenzen wurden gleichfalls flexibler geregelt und für ELTIF, welche ausschliesslich an professionelle Anleger vertrieben werden, ganz gestrichen. Zudem erfahren Dachfondsstrukturen eine Liberalisierung – Investitionen in die ganze Palette von ELTIF, EuVECA, EuSEF, OGAW und EU-AIF, die von EU-AIFM verwaltet werden, sind nun möglich. All dies führt zu mehr Flexibilität für den Asset Manager und macht die Fondsstruktur effizienter.

Fazit

Der ELTIF 2.0 gewinnt als Multi-Asset Produkt im alternativen Bereich mit liberalisierten Anlagemöglichkeiten und vereinfachtem Zugang für Privatanleger neue Attraktivität. Nicht zu vergessen ist, dass ein ELTIF ein AIF ist, der die Besonderheit aufweist, dass sich der Passvertrieb für ganz Europa nicht nur auf professionelle Anleger beschränkt, sondern sich auch auf den Vertrieb an Privatanleger erstreckt. Zudem können Asset Manager aufgrund der höheren Flexibilität und der reduzierten regulatorischen Hürden dynamischer agieren und die Renditepotenziale für die Anleger steigern.

Alex Boss, Präsident, LAFV Liechtensteinischer Anlagefondsverband