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Die unterschätzte Rolle der Kapitalanlage für die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen

Nachhaltig zu wirtschaften ist nicht nur ein Megatrend, sondern unser aller Verpflichtung, sorgfältig mit unserer Umwelt umzugehen und gleichzeitig die Verantwortung für die nächsten Generationen bewusst mitzutragen.

 

In der öffentlichen Diskussion rund um ESG stehen meist Bio-Lebensmittel, E-Autos und alternative Energien im Mittelpunkt. Doch ein wesentlicher Hebel für die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen ist die Kapitalanlage. Tatsächlich bewirkt eine gezielte Auswahl der Investitionen – sei es bei Direkt-Investments, in Fonds oder im Rahmen von Vorsorgeprodukten – viel mehr als die eingesparte Plastiktüte oder der Öko-Kaffee. Das soll nicht heissen, dass diese Massnahmen nicht ebenso wichtig sind, denn nur eine ganzheitliche ESG-Politik kann wirksam und glaubwürdig sein. Doch mit der Nutzung geeigneter Anlagekriterien bzw. -entscheidungen können sehr bedeutende Nachhaltigkeitseffekte erzielt werden.

Aufklärung tut not

Allgemein ist belegt: Verbraucher beschäftigen sich zu wenig mit dem Thema Altersvorsorge. Der Anteil, der das tut und gleichzeitig auch Nachhaltigkeitsaspekte in seine Überlegungen einbezieht, ist erschreckend gering. Hier müssen Produktgeber und Vermittler aktiv werden und dringend Aufklärung betreiben. Denn um europäische als auch globale Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, müssen auch Vermittler und Endkunden ihren Beitrag hin zu umweltbewusstem Handeln leisten. Es bedarf mehr Mut seitens der Vermittler, grüne Produkte vorzustellen und mit Vorurteilen aufzuräumen, damit Kunden mit dem Engagement in nachhaltige Policen für eine bessere Zukunft sorgen können.

Auch die Europäische Union bemüht sich sowohl mit ambitionierten Klimazielen als auch mit der Einführung der EU-Transparenzverordnung um einheitliche Standards. Mit den vorgegebenen Offenlegungspflichten sollen die Nachhaltigkeitsstandards der Unternehmen und auch deren Wertschöpfungsketten für Vermittler und Anleger transparenter werden. Die Einführung der Transparenzverordnung ist ein guter und wichtiger Schritt. Gleichzeitig lässt sie aber noch viele Details offen. Für Unternehmen, insbesondere kleinerer und mittlerer Grösse, führt die Einführung der Offenlegungspflichten zu einem enormen bürokratischen Aufwand, der darüber hinaus vorhandene Ressourcen, die sich sonst auf wirklich nachhaltiges Handeln konzentrieren würden, bindet.

Umfassendes Angebot im Nachhaltigkeitsbereich

Die PrismaLife, die als einer der ersten Lebensversicherer ihre Geschäftsstrategie ganzheitlich nachhaltig ausgerichtet hat, konnte erneut besondere Fortschritte sowohl bei den Fondsanlagen als auch im Deckungsstock machen: Während Ende 2019 noch elf Nachhaltigkeitsfonds wählbar waren, haben wir das Angebot mittlerweile auf mehr als 50 Fonds ausgebaut. Damit bieten wir eines der umfassendsten Angebote auf dem deutschen Markt und wollen auch künftig das nachhaltige Fondsspektrum weiter vergrössern. Insgesamt führt die Fondsumstellung schon jetzt zu einer deutlichen Ausweitung nachhaltiger Anlagen bei den Kundenportfolios. Auch der ESG-Score der Kapitalanlagen im Deckungsstock wurde weiter verbessert. Aufgrund des insgesamt hohen Anlagevolumens von mehr als 1,3 Milliarden Euro ergibt sich daraus ein grosser Effekt in der ESG-Strategie der PrismaLife. In der Zusammenarbeit mit Vertrieben bemühen wir uns durch aktive Information der Vermittler, dass in der Beratung nachhaltige Investmentstrategien zunehmend aktiv angesprochen werden, um den Anteil entsprechender Investments in den Kundenportfolios zu erhöhen.

Holger Beitz
CEO PrismaLife AG